Erfahrungen und Aktivitäten bis heute
Auftakt der Zusammenarbeit war im Herbst 1999 ein Workshop in Offenburg, der viel Resonanz erhielt und die Arbeitsgruppe in ihrem Vorhaben bestärkte. Es folgten weitere Tagungen in Brumath, Rottweil, Mulhouse, Offenburg und wieder in Brumath.
Die diskutierten Themen reichen von den Strukturen der Versorgung bis zu den Zielen der Planung und Koordination auf der regionalen bzw. Landesebene. Zu den Tagungen 2005 in Offenburg und 2009 in Brumath liegt je ein deutsch-französischer Tagungsbericht vor.
Mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung wurde von 2002-2005 ein erstes deutsch-französisches Psychiatrieprojekt zwischen dem Elsass und Baden-Württemberg durchgeführt. Die Projektleitung lag bei der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg. Fachleute beider Seiten sollten über 2-3-tätige Praktika einen Zugang zur Praxis und zu den Strukturen der psychiatrischen Versorgung des Nachbarlandes finden, die guten, innovativen Seiten des anderen Versorgungssystems kennen lernen und diskutieren, was sich übertragen lässt.
Die französischen Kollegen interessierten sich vor allem für die vielen Angebote in freier Trägerschaft. Neu waren für sie die Vielfalt der Arbeits- und Wohnangebote und der Rehabilitation und der große Handlungsspielraum der Sozialarbeiter.
Die deutschen Kollegen wollten die Sektorversorgung kennen lernen. Neu waren für sie das regionale Psychiatrie-Budget und die große Bedeutung der psychiatrischen Pflege.
Aus den Erfahrungen des ersten Projekts entstand eine Skizze für ein zweites Projekt. Ziel sollte es sein, ambulante Rehabilitation (verschiedene Formen, verschiedene Kostenträger) intensiv weiter zu entwickeln, zu vernetzen und psychisch kranken Menschen zugänglich zu machen. Aus diesem auch von der Robert Bosch Stiftung geförderten Vorprojekt konnte kein europäisches Projekt entwickelt werden, da sich die Anforderungen an die Co-Finanzierung als zu hoch erwiesen.
Ausgehend von der Tagung 2009 in Brumath zum Thema »Rehabilitation« entwickelte die Arbeitsgruppe eine Broschüre, die sich an Unternehmen, Reha-Einrichtungen, Integrationsfachdienste, Betroffene und Angehörige richtet.